Nagelkorrekturspangen / Orthonyxie

Die sanfte Methode bei eingewachsenen Nägeln

Die Orthonyxie (griech. orthos = gerade, onyx = Nagel) ist ein etabliertes und sehr erfolgreiches Verfahren zur Korrektur von eingewachsenen (Unguis incarnatus) und eingerollten Nägeln. Das Hauptziel dieser nicht-operativen Behandlung ist es, das natürliche, gesunde Nagelwachstum wiederherzustellen, Schmerzen zu beseitigen und einen oftmals schmerzhaften chirurgischen Eingriff zu vermeiden.

Das Wirkprinzip: Sanfter Zug, große Wirkung

Ähnlich dem Prinzip einer Zahnspange wird durch die Nagelkorrekturspange eine sanfte, aber konstante Zugkraft auf die Nagelplatte ausgeübt. Diese feindosierte Hebelkraft hebt die seitlichen Nagelränder leicht aus dem empfindlichen Nagelfalz an. Dies bewirkt zweierlei:

1. Sofortige Entlastung: Der Druck auf das umliegende Gewebe wird umgehend reduziert, was meist zu einer schnellen und deutlichen Schmerzlinderung führt. Entzündungen können besser abheilen.
2. Langfristige Korrektur: Der permanente, sanfte Zug regt den Nagel dazu an, im Laufe seines Wachstums wieder flacher und in seiner natürlichen Form zu wachsen.

Die Behandlung: Sanft und unkompliziert

Das Anbringen einer individuell angepassten Spange ist ein schmerzarmer und unblutiger Vorgang, der nur wenige Minuten dauert. Nachdem die kleinen Haken der Spange unter den Nagelrändern positioniert sind, wird sie aktiviert (gespannt) und mit einem speziellen Kunststoff oder Kleber auf der Nagelplatte fixiert, um einen sicheren Halt zu gewährleisten.

Moderne Materialien und Spangentypen

Je nach Nagelbeschaffenheit und Behandlungsziel kommen verschiedene Spangensysteme zum Einsatz. Sie bestehen meist aus medizinischem Federstahldraht – einem Material, das auch in der Kieferorthopädie wegen seiner hohen Verträglichkeit und Elastizität verwendet wird – oder aus flexiblem Fiberglas. Ob eine individuell vom Podologen angefertigte Spange (z.B. eine Fraser-Spange) oder ein anpassbares Fertigsystem die beste Wahl ist, wird im Einzelfall entschieden.

Behandlungsdauer und Verlauf

Die Dauer der Therapie ist an das natürliche Wachstum des Zehennagels gekoppelt. Da ein Nagel etwa 12 bis 18 Monate für ein vollständiges Nachwachsen benötigt, ist mit einer Behandlungsdauer in diesem Zeitrahmen zu rechnen. Währenddessen muss die Spange in regelmäßigen Abständen (ca. alle 4 bis 6 Wochen) vom Podologen kontrolliert, dem Nagelwachstum folgend versetzt und neu aktiviert werden, um eine kontinuierliche Korrekturkraft zu gewährleisten.

Fragen zum genauen Ablauf, zur möglichen Kostenübernahme durch die Krankenkassen und zu weiteren Details beantworte ich Ihnen gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Die folgenden Punkte fassen die wichtigsten Rahmenbedingungen und Vorteile der Behandlung zusammen:

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Therapieverlauf

• Tägliche Selbstkontrolle des Patienten – auf korrekten Sitz der Spange
• Spange muss alle 4 bis 6 Wochen durch den Podologen kontrolliert werden und diese evtl. Nachspannen
• Fachgerechte und regelmäßige Nagelpflege / Fußpflege
• Bequemes, nicht zu enges Schuhwerk tragen

Kontraindikationen – Wann ist eine Spange nicht geeignet?

Prinzipiell ist die Orthonyxie für jeden geeignet, mit Ausnahme bei folgenden Gegebenheiten:

• Bei Nagelpilz
• Gesplittertem Nagel
• Sich ablösender Nagel
• Bei Stillstand des Nagelwachstums
• Die Voraussetzungen durch den Patienten nicht eingehalten werden

Die Vorteile der Orthonyxie im Überblick

• Keine Betäubung notwendig
• Behandlung erfolgt so gut wie schmerzfrei – In sehr wenigen Fällen können innerhalb 24 Stunden leichte Druckschmerzen auftreten
• Führt in der Regel zu sofortiger Schmerzlinderung
• Bietet eine hohe Chance auf nachhaltige Linderung der Beschwerden
• Keine Behinderung bei der Arbeit oder sportlichen Aktivitäten
• Sehr gut geeignet für Diabetiker und Kinder